2012-07-31

Mit dem besten Fuß - Der Aktionstag in Celje/Slowenien

Mit dem besten Fuß - Der Aktionstag in Celje/Slowenien

Am 23. Mai 2012 fand der Europeana 1914-1918 Aktionstag in der Stadtbibliothek von Celje, Slowenien statt. Ein Gegenstand tauchte auf, der sowohl an die Kriegsversehrten des Ersten Weltkrieges als auch an die Entschlossenheit diese Verletzungen der Soldaten an der Front zu behandeln und weiterzukämpfen erinnerte.

Dieser besondere Erinnerungsgegenstand war eine Beinprothese mit zwei unterschiedlichen Fußprothesen von Jakob Veber. Der Überbringer war Stanislav Veber, ein Familienmitglied. Das Bein und seine zwei Füße befinden sich in sehr gutem Zustand und bestehen aus Holz, Leder und Eisennieten. Für offizielle Anlässe benutzte Jakob den besten Fuß (d.h. vollständigen Fuß). Für zu Hause und für die Feldarbeit verwendete er den einfachen Fußstumpf.

Stanislav erzählte auch die Familiengeschichte, die hinter der Prothese steckt:

Jakob Veber, geboren am 20. Januar 1888, wuchs, gemeinsam mit seinen zwei Brüdern, auf einem Bauernhof in Glidja in der Nähe von Žalec auf. Die drei jungen Männer wurden während dem Ersten Weltkrieg in die Armee eingezogen. Jakob musste an der Ostfront in Russland kämpfen. 1917, im Alter von 29 Jahren, verlor er auf dem Schlachtfeld sein rechtes Bein. Trotz der schweren Verletzung blieb Jakob bis zum Ende des Krieges an der Front. Dies wurde ermöglicht durch eine Beinprothese und zwei künstliche Füße. Nach dem Krieg kehrte Jakob nach Hause zurück.

Dies traf tragischerweise nicht auf seinen Bruder, Janez, zu, der im Krieg gefallen ist. Er hinterließ seine Frau, Maria Veber, und die drei gemeinsamen Kinder Franca, Angelo und Jožefo. Jakob, der verletze Kriegsveteran, übernahm die Sorge um seine Schwägerin und ihre Familie.

Jahre später heirateten Jakob und Maria und bekamen zwei weitere Buben, Vincent und Adolf. Von da an wurde die Familie von wechselndem Glück begleitet. Maria starb 1936 mit 47 Jahren. Als erneut Krieg ausbrach wurden die beiden jüngeren Söhne, wie ihr Vater und ihre Onkel zuvor, zur Armee einberufen. Beide kämpften während des ganzen Zweiten Weltkrieges und überlebten glücklicherweise. Ihr Vater Jakob starb am 15. März 1949 im Alter von 61 Jahren.

Jakobs Prothese ist die erste Beinprothese, die bisher im Projekt beschrieben wurde. Fotos von deutschem Soldaten, Herman Peschel, mit seinen Armprothesen finden sichhier.

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