2012-01-06

In den Munitionsfabriken

Bild von Frauen in Munitionsfabrik
Während des Ersten Weltkriegs wurden überall in Europa Frauen in großer Zahl zur Arbeit an der Heimatfront herangezogen. In Deutschland widersprach das zwar der Politik der Familienunterstützung, aber der drastisch wachsende Bedarf an Munition ließ keine Wahl.

Diese Fotografie von Fabrikarbeiterinnen im Jahr 1917 wurde von Gustav Käfer am Aktionstag in Stuttgart für die Europeana-Sammlung eingereicht. In der hinteren Reihe als Dritte von rechts ist seine Mutter Alwine Auch im Alter von 17 Jahren zu sehen. Die „Fortuna-Werke Albert Hirth", bei denen sie beschäftigt war, befanden sich in der Pragstraße in Bad Canstatt, nicht weit vom Ort des Aktionstages, der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart.

Die originale Bildunterschrift lautet: „Mit Herz und Hand machen wir Minen fürs Vaterland". Nach der Munition auf der Fotografie zu urteilen, wurden in der Fabrik Minen für den 7,6 cm Leichten Minenwerfer hergestellt, einem Geschütz, das in den späteren Kriegsjahren von den meisten Infanteriebataillonen benutzt wurde.

(Text: Dr. Stephen Bull)

2012-01-02

Ein Trainings-Unterseeboot

Das ist U-1, das erste Unterseeboot der Kaiserliche Marine.

Image of U-1 at sea with text 'S.M Unterseeboot I in foller Fahrt
U-1 auf Hochtouren
Dieses Foto wurde von Dr. Hans Andreas Schönfeldt beim Aktionstag in Frankfurt/Main zur Aufnahme in die Sammlung Europeana 1914-1918 eingereicht.

Das SM U 1 (Seiner Majestät Unterseeboot 1) war 1906 von Krupp auf der Germania-Werft in Kiel gebaut worden. Das U 1 war kleiner als die späteren U-Boote. Es hatte eine Verdrängung von 238 t, war mit einem Torpedorohr mit drei Torpedos ausgestattet und bot Platz für eine Besatzung von 10 Mann. Bei den Probefahrten zeigte sich, dass das U 1 nicht ausreichend hochseetauglich war und nur an der Küste eingesetzt werden konnte. Ein Problem waren die Kerosin-Motoren: Sobald das U-Boot auf der Wasseroberfläche fuhr, wurden große Mengen an weißem Rauch und Funken ausgestoßen, die das Boot alles andere als unsichtbar machten.

Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, galt das U 1 als überholt und wurde nur für Schulungszwecke eingesetzt. Am 19. Februar 1919 wurde es bei einer Kollision beschädigt und daraufhin an die Germania-Werft-Stiftung verkauft. Das U-Boot wurde in Stand gesetzt und ist heute im Deutschen Museum in München (zu besichtigen).
(Text: Everett Sharp.)

A Training Submarine

This is U-1, the first Unterseeboot (submarine) of the Imperial German Navy.

Image of U-1 at sea with text 'S.M Unterseeboot I in foller Fahrt
U-1 at full speed
This image was submitted by Dr Hans Andreas Schönfeldt to the Europeana 1914-1918 collection at the public participation day in Frankfurt. U-1 was constructed by Krupp at its Germania Yard at Kiel in 1906. Compared to later vessels, U-1 was small, displacing 238 tons with one torpedo tube, three torpedoes and a crew of only ten. Trials revealed that U-1 was not entirely suitable as an ocean-going vessel and should be restricted to coastal use only. One problem was the kerosene engines - when running on the surface they produced copious amounts of white smoke and sparks through the upper deck exhausts, obviously making the boat far from invisible.

When the First World War began in 1914, U-1 was deemed obsolete and was used only for training. On 19 February 1919 it suffered damage from a collision while on a training exercise and was subsequently sold to the Germania Yard foundation. It is now restored and on display at the Deutsches Museum in Munich (see the Deutsches Museum online exhibit).
(Text by Everett Sharp).