2012-02-16
Gold gab ich für Eisen
Dieser Ring von 1914 mit der Inschrift „Gold gab ich für Eisen“ wurde am ersten Aktionstag in Frankfurt/Main von Brigitte Bieche als eines der ersten Sammlungsobjekte eingereicht.
Der Ring ist nicht nur ein faszinierendes Zeugnis der Sozialgeschichte und das ganz persönliche Erinnerungsstück einer Familie, sondern verweist darüber hinaus auf eine staatlich geförderte Sammelaktion zur Kriegsfinanzierung in Deutschland. In verschiedenen Teilen Österreich-Ungarns gab es ähnliche Spendenaufrufe. Patriotische Bürger lieferten ihren wertvollen Schmuck ab und trugen stattdessen eiserne Ringe und Broschen. Damit wurde eine Idee aus der Zeit der Befreiungskriege wiederbelebt: Im Jahre 1813 hatte Prinzessin Marianne von Preußen an die Frauen appelliert, ihren Goldschmuck zu spenden. Schmuck aus Eisen, der bis dahin nur als Symbol der Trauer in Gebrauch war, erlangte so als Zeichen für Vaterlandstreue einen neuen Status.
(Text: Dr. Stephen Bull)
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