Eines der herausragenden Stücke, die bisher zu "Erster Weltkrieg in Alltagsdokumenten" beigetragen wurden, ist ein Papierstück, das Dr. Margrit Behncke zum Aktionstag in Berlin brachte. Diese kleinen Stücke Papier, die Gepäckanhängern ähneln, wurden verwundeten Soldaten an die Jacke geheftet.
Das Selektierungssystem für Verwundete kannte nur drei grobe Unterscheidungen. Für diejenigen, die so schwer verletzt waren, dass sie nicht bewegt werden konnten, hatte das Papierstück zwei rote Streifen: Für die meisten bedeutete das das Ende, sie starben meist noch an Ort und Stelle. Die etwas Glücklicheren, wie der Soldat, von dem das Berliner Stück stammt, hatten nur einen roten Streifen. Dies bedeutete, dass der Verwundete transportfähig war und zum Verbandsplatz, ins Lazarett oder sogar in die Heimat gebracht werden konnte. Es gab auch Papierstücke ohne Streifen: die Träger dieser Stücke waren "gehende Verwundete", fähig, selbst hinter die Frontlinie zu laufen und sich versorgen zu lassen.