2011-04-22

Frohe Ostern

„Mein Glück, mein ganzes Glück, Ostern werde ich noch fern sein, aber das zweite Frühlingsfest – Pfingsten – wird nicht kommen ohne dass wir uns wieder nahe gewesen sind... Dein Reinholdich“ 20/IV 1916

Reinhold (Lettland, Ostern 1916)
Am Ostersonntag, den 20. April 1916, diente Reinhold Sieglerschmidt an der Ostfront in der Nähe von Dünaburg (Daugavpils, Lettland) für die deutsche Armee. Während des Krieges schrieb er seine Erlebnisse für seine Ehefrau Helene Wiszwianski (geboren in Wilna, Litauen, jüdischer Herkunft) in ein Tagebuch. Im Februar 1918, ein halbes Jahr vor Ende des Krieges, fiel Reinhold Sieglerschmidt, er hinterließ seine Frau Helene mit ihren drei gemeinsamen Kindern. Während des Aktionstages an der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt steuerten Reinholds Enkel die Fotos und Briefe ihres Großvaters zum Ersten Weltkrieg Projekt bei. Das Projekt wird bald diese Sammlung von fast 1.000 Bildern über Reinhold Sieglerschmidt, die seine Kriegserlebnisse dokumentieren, veröffentlichen und weitere Hintergrundinformationen recherchieren, über die die Familie berichten konnte. In der Zwischenzeit können Sie bereits die ersten Bilder von Reinhold Sieglerschmidt auf der Portalseite ansehen, die seine Familie hochgeladen hat, - und hier können Sie auch selbst Bilder und Dokumente Ihrer eigenen Familiengeschichte aus dem Ersten Weltkrieg hochladen.

Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern und die Tagebuchseite zu lesen.

Happy Easter

"My happiness, all my happiness, Easter I will still be far away, but the second Spring festival - Whitsunday ["Pfingsten" / Pentecost] - will not come without us being close once more... Your Reinhold" 20/IV 1916

Reinhold (Latvia, Easter 1916)
Reinhold Sieglerschmidt was serving in the German army on the Eastern Front near Dünaburg (Daugavpils, Latvia) on April 20th, 1916 - Easter Day. Throughout the war he wrote in a diary to his wife, Helene Wiszwianski (born at Vilna, Lithuania, of Jewish origin). When Reinhold was killed on the Western Front in February 1918 he left Helene, and their three children. Photos and the volumes of letters were contributed to the Erster Weltkrieg project during the public participation day at the Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt, by Reinhold's grandson. The project will soon prepare this collection of almost 1,000 images relating to Reinhold Sieglerschmidt, and provide some further background supplied by the family. In the meantime you may see images relating to Reinhold which the family have already uploaded to the project - and you may upload your own family's story here.

Click to see a transcript of Reinhold's Easter message to his wife, 1916

2011-04-14

Red stripes

Label, side 1One of the most poignant items submitted on the First World War archive roadshows so far is a paper label belonging to Dr. Margrit Behncke of Berlin. This little ticket, not unlike a luggage label, was attached to the jacket of the soldier when wounded.

The triage system allowed for just three very stark possibilities. For those so badly injured that they could not be moved the label had two red stripes: for most this was the end of the road, expiring where they lay. The slightly more fortunate, like this soldier, had a single red stripe on their label. This meant that the soldier was well enough to be carried away down the line to the dressing stations, hospitals, and possibly even the 'Heimat', or homeland. Some labels had no stripe: the wearer was 'walking wounded', fit enough to go the rear under their own efforts.

Transportfähig?

Papierstück, Seite 1Eines der herausragenden Stücke, die bisher zu "Erster Weltkrieg in Alltagsdokumenten" beigetragen wurden, ist ein Papierstück, das Dr. Margrit Behncke zum Aktionstag in Berlin brachte. Diese kleinen Stücke Papier, die Gepäckanhängern ähneln, wurden verwundeten Soldaten an die Jacke geheftet.
Das Selektierungssystem für Verwundete kannte nur drei grobe Unterscheidungen. Für diejenigen, die so schwer verletzt waren, dass sie nicht bewegt werden konnten, hatte das Papierstück zwei rote Streifen: Für die meisten bedeutete das das Ende, sie starben meist noch an Ort und Stelle. Die etwas Glücklicheren, wie der Soldat, von dem das Berliner Stück stammt, hatten nur einen roten Streifen. Dies bedeutete, dass der Verwundete transportfähig war und zum Verbandsplatz, ins Lazarett oder sogar in die Heimat gebracht werden konnte. Es gab auch Papierstücke ohne Streifen: die Träger dieser Stücke waren "gehende Verwundete", fähig, selbst hinter die Frontlinie zu laufen und sich versorgen zu lassen.